Sonntag, 22. Januar 2012

[Rezension] Brendan Halpin - All about Dad

Seinen Vater erst mit vierzehn kennenzulernen ist nicht einfach. Aber es ist auch nicht einfach, plötzlich eine Tochter im besten Teenageralter zu haben. ALL ABOUT DAD ist die komische und herzzerreißende Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Menschen, die sich miteinander arrangieren müssen: des Junggesellen Sean, der vor Jahren mal Samen gespendet hat, und seiner Tochter Rosalind, die nach dem ebenso tragischen wie kuriosen Tod ihrer beiden Mütter zu einem wildfremden Vater ziehen muss.

Rosalind verliert ihre Eltern, ein lesbisches Pärchen, bei einem tragischen Verkehrsunfall. Als wäre dies noch nicht genug, beantragt Sean, der damals der Samenspender für die beiden war, das Sorgerecht. Da Sean als Vater eingetragen ist, bekommt er dies auch und Rosalind muß bei Sean einziehen. Sie blockt total ab, vernachlässigt die Schule und auch sonst ist ihr eigentlich alles egal.
Eigentlich wäre sie lieber zu ihrer „Tante“ Karen gezogen, welche Rosalind auch gerne aufgenommen hätte.

Auf der einen Seite ist dies eine traurige Geschichte. Rosalind muß versuchen, sowohl mit dem Tod ihrer Mom und Mommy klar zu kommen, als auch damit zurecht zu kommen, bei ihrem leiblichen Vater einzuziehen, den sie in ihren 14 Lebensjahren noch nie gesehen hat; so wie auch Sean, der versucht, irgendwie seiner neuen Vaterrolle gerecht zu werden. Die andere Seite der Geschichte sind die teilweise zum schmunzeln und lachen anregenden Situationen die daraus resultieren. Erzählt wird das ganze überwiegend in Form von Einträgen, die Rosalind in ihr Trauertagebuch schreibt oder z.B. der Austausch von Mails von Rosalind und Sean, Sean und seinem Kumpel David oder Sean und Karen. Ich denke man bekommt einen guten Einblick in die Gefühlswelt von beiden Seiten. Mein Fazit: 3 Daumen.






Sonntag, 15. Januar 2012

[Rezension] Juliette Manet - Angstvoll

Hör auf meine Worte... Im Anschluss an eine Lesung werden der preisgekrönten Krimiautorin Hélène Wang mehrere Manuskripte von hoffnungsvollen Nachwuchsautoren überreicht. Eines davon schildert in so plastischer Weise den Mord an einer ganzen Familie, dass Hélène sofort weiß: Diese Aufzeichnungen sind keine Fiktion, sondern beschreiben grausame Realität. Fieberhaft beginnt sie, die Spur des möglichen Täters aufzunehmen, und lässt sich damit auf ein Spiel ein, das sie selbst in höchste Gefahr bringt. Wird sie den Täter finden, bevor er wieder tötet? Oder findet er sie zuerst? 

Hélène Wang, auf dem Weg zu einer Lesung, bekommt kurz vor der Ankunft einen seltsamen Anruf. Bei der Lesung bekommt Hélène einige Manuskripte von Nachwuchsautoren. Bereits beim lesen eines Manuskripts kommt bei ihr die Vermutung auf, dass diese Geschichte um den Mord an einer Familie real zu sein scheint. Da sie jedoch keinerlei Beweise hat, beginnt sie auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Wie gefährlich dies ist, wird Hélène bewusst, als ihr eines Nachts der Verfasser des Manuskripts  im Hotelzimmer einen Besuch abstattet.


Anfangs hatte ich ja so meine Bedenken – ein französischer Roman. Letztendlich hat sich der Versuch gelohnt. Mir hat die Geschichte um Hélène Wang ganz gut gefallen. Zwar hätte man hier und da sicher etwas mehr Hintergrundinformation einfließen lassen können, aber ansonsten war die Geschichte recht interessant. Das Buch liest sich recht flüssig und angenehm, was für mich immer ein wichtiger Punkt ist. Daher 3 Daumen von mir.

 

Freitag, 13. Januar 2012

[SuB] Der Fluch der Mängelexemplare

Der "FLUCH" der Mängelexemplare 
(oder wieso ist mein SuB schon wieder gewachsen?)

Wer kennt das nicht? Man geht ohne jegliche Absicht ein Buch zu erstehen einkaufen. Fatalerweise steht dann an einer Ecke im Supermarkt deines Vertrauens eine Gitterbox mit Mängelexemplaren. Oft haben diese Bücher gar keine Mängel, sind aber extrem günstig. So hat schon das ein oder andere Buch den Weg in mein jetzt schon völlig überlastetes Regal gefunden. Sehr zum Leidwesen meines armen Regals, auch heute mal wieder. Und so sind nun auch folgende Bücher bei mir eingezogen:

David Ellis - Im Namen der Lüge
Elena Forbes - Komm stirb mit mir
Grant McKenzie - Die Stimme des Dämons
James W. Nichol - Verachtet
Joe Hill - Blind
Jonathan Kellerman - Narben
Mario Reading - Die 52
Richard Laymon - Der Ripper
Sergej Lukianenko - Weltenträumer
Sobo Swobodnik - Kuhdoo
Stephen King (Richard Bachman) - Qual
Tom Rob Smith - Kind 44





Sonntag, 1. Januar 2012

[Rezension] Mark Welte - In die Füße atmen

Als Lina den Sprung auf die berühmte Otto-Falckenberg-Schule schafft, ergattert auch Jan dort einen Platz. Allerdings ist dafür ein kleiner Betrug notwendig. Das ist kein Problem, denn Jan gibt es doppelt: Sein Zwillingsbruder Henrik ist das genaue Gegenteil von ihm: Große Klappe und absolut angstfrei. Für Jan ist die Schauspielschule das größte Risiko, das er je eingegangen ist. Aber Lina ist jedes Risiko wert. Das Theater entpuppt sich als Kosmos mit eigenen Gesetzen: Pfeifen ist verboten, die Sitzordnung in der Kantine rätselhaft, und der erste Satz im großen Theater ein komplettes Desaster. Aber spätestens die magische Weihnachtsfeier versöhnt Jan mit dem Wahnsinn des Theaterlebens. Und schließlich hat er früh gelernt: Als Zwilling ist es schwer, eins zu werden mit dem Universum. Stück für Stück kämpft sich Jan an seine große Liebe heran. Und dabei kann er alles brauchen, was er auf der Schauspielschule lernt: Fechten, flirten und in die Füße atmen.

Jan, schüchtern, ängstlich und voller Selbstzweifel, ist verliebt. Nicht erst seit heute sondern schon seit der 8. Klasse – und zwar in Lina. Leider hat er nie den Schritt gewagt, sich Lina mitzuteilen. Lina wird nun auf die Schauspielschule gehen. Gern würde Jan Lina ja dorthin begleiten, aber er kann sich leider nicht überwinden seine Bewerbung einzuschicken. Doch dann bekommt er ein Schreiben, dass besagt, dass er an der  Otto-Falckenberg-Schule aufgenommen ist. Jan kann sich das alles gar nicht erklären, bis sein Zwillingsbruder Henrik, der das genaue Gegenteil von Jan, also cool und ein Draufgänger ist und dem die Frauen zu Füssen liegen, auftaucht. Wie sich herausstellt, hat Henrik sich für Jan ausgegeben und die Aufnahmeprüfung gemacht. Nun liegt es an Jan sich zu beweisen.

Vorweg muss ich sagen, wer auf einen Schenkelklopfer nach dem anderen wartet, wird sicher enttäuscht sein. Jedoch sind es die kleinen Schmunzler, die die Story unterhaltsam machen Ob es nun Jan ist, der sich durch die Proben mit Lina schlägt, da es schon unsagbar schwer ist  Linas Hand  zuhalten. Oder auch Ruth, die immer Angst hat, nicht die wichtigen Sachen zu lernen. Danuta, die irgendwie in ihrer eigenen Welt lebt. Dieter alias „Bauernschädel“, der vom Lande kommt, oder Gabriele, die glaubt, dass keiner sie leiden kann, da sie ja ohnehin bevorzugt wird, weil ihr Vater ein Promi ist. Und natürlich bleibt immer im Hinterkopf, ob Jan es schaffen wird, Lina zu erobern. Ich jedenfalls fühlte mich gut unterhalten.